Der AquaInfoCS GIS-Viewer ist eine Erweiterung von AquaInfoCS-Datenbanken zur Verknüpf­ung von AquaInfoCS mit verschiedenen GIS-Systemen.

Speziell darauf ausgerichtete Views ermöglichen die Darstellung von Messstellen und Bohr­ungen als Punktobjekte in der Karte. Die Positionierung der Objekte erfolgt mithilfe der Ko­ordinatenangaben der Stammdatentabellen in den folgenden  Feldern:


    • Rechtswert (BH_RECHTSWERT bzw. MS_RECHTSWERT)
    • Hochwert (BH_HOCHWERT bzw. MS_HOCHWERT)
    • EPSG-Code/Koordinatensystem (BH_K_EMS_ID bzw. MS_K_EMS_ID)


Mit diesen drei Angaben lassen sich Objekte in verschiedene Koordinaten­systeme im GIS projizieren.


In der MS SQL-Server Version ist in den Views AIGIS_BHRG_STAMM und AIGIS_MEST_STAMM zusätzlich ein Feld geom (Datentyp: geometry) enthalten, in dem die Punkt­objekte nach OGC-Standard aus einem WKT (=WellKnownText) Format definiert sind. Gäng­ige GIS-Systeme (z.B. QGIS, ArcMap) erkennen dieses Format für Punktdaten und können die Bohrungen und Messstellen somit ohne Umwege als Layer im GIS-Projekt dar­stellen.1)


Die Views AIGIS_BHRG_STAMM und AIGIS_MEST_STAMM enthalten außerdem wesent­liche Stammdaten und statistischen Kennwerten als Attribute zu den Objekten.


Mit dem View AIGIS_WPROB können Wasseranalysedaten unmittelbar in der Karte position­iert oder auch mit GIS-Methodik wie z.B Interpolationswerkzeug aufbereitet werden. Der View enthält neben Messstellen ID, Bezeichnung und Lage wesentliche Felder der Proben­kopf­daten sowie der Analysedaten mit Angaben zum Parameter und verwen­deten Einheiten. Auch AIGIS_WPROB enthält in jedem Datensatz ein geom-Feld zur Projektion der Punkt­daten in die Karte.


AIGIS_WPROB enthält alle Analysedaten. Somit kann der View - entsprechend dem Inhalt der AquaInfoCS-Datenbank - sehr groß und im GIS möglicherweise nur mit geringer Performance nutzbar sein. Es ist daher nötig, dass im GIS darauf aufbauende Karten-Layer nach bestimmten Kri­terien gefiltert werden.  Inhaltlich ist dies für eine aussagekräftige übersichtliche Darstel­lung ohnehin nötig. Auswahlkriterien können z.B. eine Kombination aus bestimmten Mess­stellen, ein­zel­nen Parametern sowie dem Probendatum der darzustellenden Werte sein. GIS-Systeme unterstützen eine SQL-konforme bzw. ähnliche Filterung der Gesamtheit der Analysedaten.


Ein wesentliches Feature des AquaInfoCS-Explorers ist die Projektverwaltung mit Gruppen bzw. Abfragen - insbesondere der Bohrungen und Messstellen. Um die Projektstrukturen auch im GIS nutzen zu können ist der View AIGIS_NODES ent­wick­elt worden. Dieser View bildet wesentliche Teile des Projektbaumes von AquaInfoCS in ta­bellarischer Form ab. Im Feld ND_NAME_LEVEL werden die Ordner, Gruppen und Ab­fragen als Text hierarchisch eingerückt aufgelistet, so dass man diese z.B. in einer DropDown-Liste verwenden kann. Somit erhält man eine Ansicht, die dem Objektbaum des Pro­jekt­fensters ähnelt.


Das Feld ND_OBJ_SQLTEXT enthält zu jeder Gruppe/Abfrage ein SQL-Statement, mit dem eine eindimensionale Liste aller Objekte der Gruppe bzw. Abfrage unmittelbar von der AquaInfoCS-Datenbank abgefragt werden kann. Schränkt man damit die o.g. Stammdaten- bzw. Analysedaten-Views mit einer where … in Klausel ein, so erhält man bestimmte Gruppen oder Abfragen als Layer im GIS. Entsprechende Anwendungsbeispiele finden Sie im Kapitel 16.03.03.


Die Feldnamen, Datentypen und eine Beschreibung der Feldinhalte können dem View AIGIS_REFERENZEN entnommen werden. Zu jedem Feld (REF_FELDNAME) stehen im Feld REF_FELDBEZEICHNUNG die Bezeich­nungen, die auch in AquaInfoCS z.B. für Spaltenköpfe von Tabellen angegeben werden. Außerdem sind Angaben zum Datentyp und Feldgröße angegeben.


Der Zugriff auf die genannten GIS-Views wird über die Datenbankrolle AISDB_GIS verrechtet. Grundsätzlich muss vom jeweiligen GIS-System zunächst aber eine Verbindung zur AquaInfoCS-Datenbank hergestellt werden. Dies geschieht entweder über integrierte Schnitt­stellen oder eine im Betriebssystem definierte Standardschnittstelle, z.B. ODBC. Die Schnitt­stelle sollte so konfiguriert sein, dass mit denselben Zugangsdaten wie dem AquaInfoCS-Benutzer auf die Datenbank zugegriffen wird, (i.d.R. geschieht dies über die Windows-Authen­tifizierung). Ansonsten könnte ein Zugriff auf Daten bzw. deren Manipulation möglich sein, die über die Rechte des angemeldeten Benutzers hinausgehen. Alternativ ist es aber auch möglich einen festen User für die GIS-Anbindung zu verwenden, der dann möglichst nur über die notwendigsten (Lese-)Rechte verfügt.


Die Views der Erweiterung AquaInfoCS GIS-Viewer werden nur lesend bereitgestellt. Eine Manipulation von (Tabellen-)Daten der AquaInfoCS-Datenbank ist zwar technisch – im Rahmen der vergebenen Nutzerrechte – auch über eine GIS-Anbindung möglich. Diese sollte jedoch vermieden werden, um die Integrität der AquaInfoCS-Datenbank nicht zu gefährden.


1) Hinweis zu Oracle-Datenbanken: Eine vergleichbare Funktionalität bietet die Erweiterung Oracle Spatial. Diese muss aber gesondert installiert werden. Wenden Sie sich ggf. an uns, um die nötigen Änderungen am RDBMS zu unterstützen.